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Das Ileostoma und seine Ursachen
Ein Ileostoma wird immer dann notwendig, wenn die normale Funktion des Dickdarms krankheitsbedingt eingeschränkt ist und vorübergehend oder dauerhaft stillgelegt bzw. entfernt werden muss. Das Stoma hat dann die Funktion, die verloren gegangene Ausscheidungsfunktion über den After zu ersetzten. Ein Stoma verändert viel im Leben Ihrer Patient:innen, trägt aber gleichzeitig dazu bei, die Ursachen einer Krankheit oder Verletzung zu beseitigen.
Welche Ursachen gibt es für ein Ileostoma?
Die Anlage einer Ileostomie erfolgt immer dann, wenn aufgrund einer Erkrankung die operative Entfernung des gesamten Dickdarms oder eines Teilabschnittes des Dickdarms inklusive des Schließmuskels erforderlich ist. Der Dickdarm mit dem Schließmuskelapparat wird dabei meist völlig entfernt. Weil die Eindickung des
Stuhls durch den Dickdarm fehlt, sind die Ausscheidungen aus dem Ileostoma meist dünnflüssig bis breiig. Häufig sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen die Ursache dafür.
Die Gründe für ein Ileostoma können sein:
- Erkrankungen des Dickdarms: Schutz oder protektive Maßnahme, Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, Familiäre Polyposis
- Ileus
- Fehlbildungen, Atresie
- Verletzungen etc.
Anlage eines Ileostomas
Bei der Anlage eines Ileostomas wird ein Teil des Dünndarms durch die Bauchdecke gezogen, um das Stoma zu bilden. Ein Ileostoma wird normalerweise bei einer Erkrankung des Dünndarms angelegt und wird meist auf der rechten Bauchseite vorgenommen.
In diesem Darmbereich ist der Stuhl generell flüssig. Das Stoma hat keine Muskulatur, mit der es die Darmentleerung kontrollieren kann. Deshalb ist zum Auffangen des Stuhles ein Stomabeutel notwendig.
Es gibt zwei verschiedene Formen, ein Ileostoma anzulegen: das endständige Ileostoma und das doppelläufige Ileostoma.

Endständige Ileostomie
Ein endständiges Ileostoma wird angelegt, wenn ein Teil des Dickdarmes (Kolon) entfernt wird oder dieser entlastet werden muss. Dann wird das Ende des Dünndarmes durch die Bauchdecke gezogen, wo er ein Stoma bildet. Ein endständiges Ileostoma kann vorübergehend oder auch dauerhaft angelegt werden.
Wenn ein erkrankter Darmabschnitt entfernt wurde und der verbleibende Darmabschnitt geschont werden muss, bevor die beiden Darmenden wieder aneinandergenäht werden können, erhalten Patient:innen ein temporäres Stoma. Die dauerhafte Lösung kommt zum Einsatz, wenn es zu gefährlich oder nicht möglich ist, die beiden Darmabschnitte wieder zusammenzufügen.
Das Ileostoma wird in der Regel im rechten Unterbauch angelegt. Um zu verhindern, dass die Haut in Kontakt mit den recht aggressiven Ausscheidungen kommt, ist es wichtig, dass das Ileostoma die Bauchdecke ca. 2 cm nippelförmig überragt. Dann kann der Stuhl problemlos in den Beutel abfließen. Die Form Ihres Stomas kann rund oder oval sein.
Wenn ein Großteil des Dünndarmes entfernt wurde, spricht man von einem sogenannten Kurzdarmsyndrom.

Doppelläufige Ileostomie
Bei der doppelläufigen Ileostomie wird eine Darmschlinge durch die Bauchdecke gezogen und mit einem sogenannten Reiter fixiert. Die freigelegte Darmschlinge wird eingeschnitten. Die Enden werden nach unten gerollt und an der Bauchdecke festgenäht. Daher besteht ein doppelläufiges Stoma eigentlich aus zwei Stomata, die beieinander liegen: aus einem zum Stoma hinführenden Darmteil und einem vom Stoma wegführenden Darmteil. Ziel ist es, den Dickdarm zu entlasten. Der Darmabschnitt, der vom Stoma wegführt, wird ruhig gestellt, weil durch diesen Teil
keine Ausscheidungen mehr geleitet werden.
Das doppelläufige Ileostoma wird normalerweise vorübergehend angelegt, um eine operative Verbindungsstelle im Darm zu schützen. Ein vorübergehend angelegtes Ileostoma wird in einer späteren Operation wieder geschlossen und zurückverlegt.
Das doppelläufige Ileostoma befindet sich in der Regel rechts unterhalb der Bauchdecke und hat dünnflüssige bis breiige Ausscheidungen. Wenn der erkrankte Darmabschnitt abgeheilt ist, werden in einer Operation die beiden Darmenden wieder aneinander genäht und in die Bauchhöhle zurückverlegt. Anschließend kann die Stuhlentleerung wieder wie gewohnt erfolgen.